Treffpunkt am Zipfel

Tempelhaus in Kalletal-Talle

Das Tempelhaus ist ein denkmalgeschützter Fachwerkbau von 1838 mit Querdielentor. Es stand ab 2013 leer, so dass die dauerhafte Beeinträchtigung des Ortsbildes ausgerechnet durch die Vernachlässigung eines Bauwerks mit identitätsstiftendem Potenzial drohte, eines Zeugen von fast zweihundert Jahren Geschichte. Die NRW-Stiftung half daher dabei, das Haus nicht nur als prägendes Bauwerk zu erhalten, sondern es auch als Anlaufpunkt für Nachbarschaftshilfe, Integration und bürgerschaftliches Engagement zukunftsfähig zu machen.+

Begegnungscafé begeistert

Das Haus bietet im Untergeschoss Platz für bis zu vierzig Personen, ein neues Dielentor sorgt nach der Sanierung für viel Licht. Schon die Möglichkeit, die Räume zu bestimmten Zeiten als Begegnungscafé zu nutzen, schafft in Talle, wo es keine Gaststätte und keinen Einzelhandel gibt, neue Kontaktmöglichkeiten für Jung und Alt, Alteingesessene und Zugezogene.

Blick ins Innere des renovierten Gebäudes.

Regelmäßig dienen die Räume als Begegnungscafé.

Das Tempelhaus mit einem hölzernen Carport-Nebengebäude im Vordergrund.

Die Gemeinde Kalletal bietet im Obergeschoss überdies Sprechstunden an, so dass Talle nun auch über ein Dorfbüro verfügt. Bei der denkmalgerechten Restaurierung des Hauses, inklusive kompletter Neuausfachung erbrachte die Dorfgemeinschaft hohe Eigenleistungen. Es flossen zudem Mittel aus dem LEADER-Programm der EU.

Bei dem Namen Tempelhaus könnte man an den ehemaligen Besitz eines mittelalterlichen Ritterordens denken. Die Bezeichnung dürfte aber in Wirklichkeit auf die Neigung des Volksmundes zu Wortumdeutungen zurückgehen – ähnlich wie bei der „Maus“ im Kölner Straßennamen Mauspfad, die ursprünglich einmal eine Maut (= Zoll) war. Das Tempelhaus Talle steht auf einem zipfelartig zugeschnittenen Grundstück. Das westfälische Wort für Zipfel, Timpen, lippisch: Timpken,scheint daher im Laufe der Zeit zu „Tempel“ abgewandelt worden zu sein. Es gibt mehrere historische Gebäude in Deutschland mit dem Namen Tempelhaus, die Herkunft des Begriffs ist nicht immer eindeutig zu klären.

Stand der Angaben: Jahresbericht 2022

Unser Engagement

Die NRW-Stiftung stellte der Dorfgemeinschaft Talle e. V. für die Restaurierung und die Umnutzung des Tempelhauses in Kalletal-Talle eine Förderung zur Verfügung.


Standort

Tempelhaus Talle in Kalletal
Am Knapp 2
32689 Kalletal
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